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ÜBER DUCRAY
Die entzündliche Hauterkrankung Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine komplexe und vielschichtige Erkrankung, die chronisch verläuft und jeden treffen kann. Entgegen der geläufigen Meinung ist die Schuppenflechte weder ansteckend, noch auf eine mangelnde Hygiene zurückzuführen. Um besser zu verstehen, warum die roten, dicken, schuppigen und juckenden Flecken (Plaques) auftreten, hilft es die Mechanismen und Ursachen der Psoriasis zu kennen. Es gibt zwar noch keine vollständige Behandlung, allerdings verhindern die verfügbaren Mittel den Ausbruch neuer Schübe sehr gut. Erkrankte müssen lernen, mit der Schuppenflechte zu leben. Informieren Sie sich jetzt zu den Auslösern und Ursachen der Schuppenflechte und was Sie dagegen tun können.
Inhalt
Die roten, juckenden und erhöhten Flecken der Psoriasis(Plaque) entstehen nicht einfach von selbst: Sie sind das Ergebnis einer Vielzahl von Entzündungsreaktionen, die in der Haut auftreten und die typischen Symptome der Schuppenflechte auslösen. Winzige Veränderungen führen zu den deutlich sichtbaren Plaques am Kopf, im Gesicht, an den Augenlidern, den Ellenbogen und an anderen Bereichen der Haut.
Psoriasis Schübe werden oft durch nur einen oder mehrere Faktoren verursacht. Diese Faktoren sind vielfältig und variieren von Mensch zu Mensch – und teils sogar von Ausbruch zu Ausbruch.
In einigen Fällen lassen sich diese „Trigger” eindeutig identifizieren und verursachen bei der betroffenen Person immer wieder Psoriasis. In diesem Fall ist es am besten, den Kontakt mit diesen Auslösefaktoren zu vermeiden, um das Aufflammen zu mildern. In anderen Fällen können Faktoren nicht eindeutig identifiziert werden – das kann für die erkrankte Person sehr ärgerlich und demoralisierend sein.
Zu den verschiedenen Faktoren, die ein Aufflackern der Psoriasis auslösen oder fördern, gehören:
Auch ganz bestimmte wiederkehrende Haltungen und Positionen können Auslöser der Schuppenflechte sein: Es ist z. B. wahrscheinlicher, dass ein Fliesenleger, der immer auf den Knien arbeitet, auch das für die Psoriasis typische Symptom an den Knien entwickelt. Stress ist in dieser endlosen Liste ein separates Thema, das wir im Folgenden eigenständig als Ursache betrachten. Er kann ein Aufflackern von Psoriasis auslösen, ist aber dabei nicht der einzige Faktor.
Die wichtigsten an dem Entstehungsprozess der Schuppenflechte beteiligten Zellen sind zum einen Immunzellen, die aktiviert werden und einen Entzündungszustand auslösen, und zum anderen Keratinozyten. Letztere sind die am häufigsten vorhandenen Hautzellen, die sich bei Psoriasis viel schneller als normal regenerieren: Dieser Prozess dauert normalerweise 21-28 Tage, reduziert sich aber bei Schuppenflechte-Patienten auf 3-5 Tage. Die Zellen vermehren sich mit hoher Geschwindigkeit und sammeln sich auf der Hautoberfläche an, was zum Auftreten von Schuppen auf den Psoriasis-Plaques führt. Einige Theorien über die Mechanismen, die Psoriasis verursachen, weisen darauf hin, dass es sich um eine Autoimmunerkrankung handelt. Während wir darauf hoffen, weitere Erkenntnisse zu sammeln, können wir bereits davon ausgehen, dass Immunität eine wichtige Rolle bei der Entstehung der Schuppenflechte spielt.
Die Psoriasis-Forschung ist sehr aktiv. Sie hat insbesondere die Schlüsselrolle bestimmter Entzündungsmoleküle wie TNF-alpha (Tumor-Nekrose-Faktor-alpha), IL-23 (Interleukin 23) und IL-17 (Interleukin 17) untersucht, was zur Entwicklung mehrerer Medikamente (monoklonale Antikörper, Biotherapien) geführt hat. Die neuesten Medikamente auf dem Markt befassen sich mit dem Entzündungsprozess als Ganzes und zielen gleichzeitig auf ein einziges Molekül. Das wird als gezielte Therapie bezeichnet.
Ein weiterer wichtiger Forschungsbereich betrifft die Gene, die an der Schuppenflechte beteiligt sind. Bislang sind nur wenige Veranlagungsgene identifiziert worden, d. h. Gene, die den Ausbruch der Schuppenflechte fördern, ohne dass dies jedoch systematisch oder automatisch geschieht. Es gibt derzeit kein bekanntes „Psoriasis-Gen” und vielleicht existiert auch keines. Es ist aber durchaus möglich, dass Schuppenflechte auf die Kinder übertragen werden könnte, da die Gene von Generation zu Generation weitergegeben werden. Aber auch hier ist keine Systematik oder ein Automatismus erkennbar. Niemand kann vorhersagen, ob die Weitergabe vorab festgelegt wird oder zum Zeitpunkt der Zeugung eines Kindes oder während der Schwangerschaft einer Frau mit Schuppenflechte geschehen wird. Eltern können jedoch eventuell leichter mit einem Ausbruch und den Schuppenflechte Symptomen umgehen, wenn sie bereits von ihr wissen und die entsprechende Therapie besser umsetzen.
Dass es einen Zusammenhang zwischen Psyche und Haut gibt, zeigt sich in verschiedenen Situationen: Schämt man sich, wird die Haut rot. Bei Angst oder tiefer Freude entsteht oft eine Gänsehaut und auf Stress reagiert die Haut nicht selten mit Pickelbildung. Und auch jede Schuppenflechte kann eine Reaktion auf psychische Ursachen sein und andersrum ist die Schuppenflechte eine starke Belastung für die Psyche. Denn es besteht eine Wechselwirkung zwischen Schuppenflechte und Psyche.
Deshalb ruft die Weltgesundheitsorganisation dazu auf, die psychosoziale Situation der etwa 125 Millionen Psoriasis-Betroffenen zu verbessern. Der behandelnde Arzt sollte deshalb immer auch die Psyche im Rahmen der Psoriasis-Therapie berücksichtigen. Denn sobald die Beschwerden nachlassen, verschwinden meist auch psychische Begleiterscheinungen – ein klares Indiz dafür, dass beides zusammenhängt. Vor allem Stress ist als auslösender Faktor der Psoriasis bekannt.
Ob der Tod eines Angehörigen, eine bevorstehende Prüfung oder andere Konflikte im privaten oder beruflichen Umfeld, Stress wird sehr oft als Ursache für Psoriasis und andere Hautkrankheiten genannt. Statistiken zeigen, dass zwischen einer psychischen Belastung und einem Schub der Schuppenflechte wenige Tage, aber auch Wochen vergehen können. Stress kann die Situation sicherlich verschlimmern und manchmal einen Schub auslösen, aber er ist nie die einzige Ursache. Er ist ein Faktor unter vielen. Stress ist sowohl eine mögliche Ursache, als auch eine mögliche Folge der Psoriasis:
„Ich bin gestresst, also bekomme ich Psoriasis. Ich habe Psoriasis, also bin ich durch andere Menschen, die starren, und den Schlafmangel wegen des Juckreizes, gestresst“.
Es handelt sich beim Thema Stress und Schuppenflechte um einen echten Teufelskreis, dem man nur mit spezieller Hilfe entfliehen kann.
Wenn der Stress zu gross wird, sollte man sich Hilfe suchen. Während einige Erkrankte aufgrund ihres Wissen um die Wechselwirkung der eigenen Psyche mit Psoriasis selbst schon konkrete Massen ergreifen, benötigen andere Betroffene viel Hilfe von aussen. Sinnvoll ist es immer, belastenden Situationen aus dem Weg zu gehen und damit längere Zeit beschwerdefrei leben zu können.
Es gibt zahlreiche Techniken, um Stresssituationen zu überwinden, wie z. B. Yoga, autogenes Training, Meditation, Tai-Chi, progressive Muskelentspannung und Sophrologie. Wichtig ist in erster Linie den Stress zu reduzieren und Ruhephasen einzurichten. Selbst gemeinschaftliche Selbsthilfe und der Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten kann neuen Lebensmut bringen.
Es kann jedoch auch zu einem Aufflackern der Psoriasis kommen, ohne dass der Patient in der Lage ist, eine Stressursache zu erkennen. Einige Patienten fühlen sich überhaupt nicht gestresst und können sich daher nicht mit dem Zusammenhang zwischen Stress und ihrer Hautkrankheit identifizieren.
Es gibt verschiedene Auslöser und Ursachen der Schuppenflechte. Betroffenen hilft es, die eigenen Faktoren zu kennen und im besten Fall zu vermeiden. Zwar wird die chronische Psoriasis nie komplett geheilt sein, allerdings hilft das Wissen um die Ursachen und Auslöser dabei, mit der Hautkrankheit gut zurecht zu kommen.
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