Haarausfall nach der Chemotherapie

Eine der am meisten gefürchteten Nebenwirkungen einer Krebsdiagnose ist der durch die Chemotherapie verursachte Haarausfall. Diese Nebenwirkung ist leider sehr häufig und sorgt häufig dafür, dass alle Haare ausfallen. Für die Bewältigung dieser schwierigen Phase gibt es Lösungen.

DU_HOME-PAGE_VISUEL-DERMATOLOGIST_BASE_HEADER 960x584

Inhalt

Verursachen alle Behandlungen Haarausfall?

Haarausfall bei Krebs ist oft die Folge einer Krebstherapie.
Chemotherapeutika sind starke Medikamente, die schnell wachsende Krebszellen zerstören. Leider beeinträchtigen diese Medikamente auch andere schnell wachsende Zellen im Körper, darunter die Haarfollikelzellen, die für die Haarbildung verantwortlich sind.
Die Chemotherapie löst eine abrupte Unterbrechung der Haarwachstumsphase (Anagenphase) aus, gefolgt von einem raschen Haarausfall auf dem grössten Teil der Kopfhaut: dies wird als Anageneffluvium bezeichnet. Der Haarausfall unter Chemotherapie beginnt normalerweise 1 bis 3 Wochen nach der ersten Sitzung.
Eine Chemotherapie kann am ganzen Körper Haarausfall verursachen, nicht nur auf der Kopfhaut. Manchmal fallen auch Wimpern, Augenbrauen, Achselhaare und andere Körperhaare aus.
Der Schweregrad der durch eine Chemotherapie hervorgerufenen Alopezie hängt von einer Reihe von Faktoren ab:

  • das eingesetzte Therapeutikum; einige Chemotherapeutika verursachen mit grösserer Wahrscheinlichkeit Haarausfall als andere;
  • die Dosierung; je nach Höhe der Dosierung kann der Haarausfall mehr oder weniger stark sein.

Glücklicherweise ist der Haarausfall durch die Chemotherapie in den meisten Fällen vorübergehend und reversibel. Nach der letzten Chemotherapie-Sitzung wachsen die Haare in der Regel innerhalb von 3 bis 6 Monaten nach. Dabei kann das Haar vorübergehend eine andere Farbe oder eine andere Beschaffenheit haben.
Bei einigen Krebsarten kann die Chemotherapie mit einer Strahlentherapie im Kopf- und Halsbereich kombiniert werden. Haarausfall durch Strahlentherapie ist eine andere Art von Haarausfall, die zusätzlich zum Haarausfall durch Chemotherapie auftreten kann.

Ist Alopezie (Haarausfall) eine unausweichliche Nebenwirkung?

Haarausfall als Folge einer Chemotherapie ist schwer zu vermeiden, da er mit der erwünschten Wirkung der Behandlung zusammenhängt: die Vermehrung von Zellen zu stoppen, die sich schnell vermehren. Je nachdem, welche Substanzen zur Behandlung eingesetzt werden, ist die chemotherapiebedingte Alopezie mehr oder weniger ausgeprägt: Sie kann von einfacher Ausdünnung bis hin zu vollständiger Kahlheit reichen.
Der Haarausfall setzt in der Regel 2 bis 4 Wochen nach Therapiebeginn ein. Die Haare können schnell und büschelweise oder auch allmählich ausfallen. Der Haarausfall kann mit einer erhöhten Empfindlichkeit der Kopfhaut einhergehen.
Der chemotherapiebedingte Haarausfall hält während der gesamten Behandlung und auch noch bis zu einigen Wochen nach der Beendigung an. Nach der Behandlung kann es einige Wochen dauern, bis das Haar wieder zu wachsen beginnt.

Was können Sie gegen Haarausfall während der Chemotherapie tun?

Es gibt keine Behandlung, die den Haarausfall durch Chemotherapie verhindern kann. Es wurden mehrere Pflegeprodukte zur Vorbeugung von Haarausfall untersucht, aber keine hat sich als 100%ig wirksam erwiesen. Mit einer sogenannten Kühlkappe können Sie den Haarausfall begrenzen. Eine Kühlkappe wird während der Chemotherapie-Infusionen auf den Kopf gesetzt, um den Blutfluss zur Kopfhaut zu verlangsamen. So wird die Wirkung der Chemotherapeutika auf die Haarfollikel verringert. Diese Massnahme ist nicht sehr angenehm, hat sich aber schon in einigen Fällen als erfolgreich erwiesen.
Während der gesamten Dauer der Chemotherapie ist es wichtig, Ihre Kopfhaut und Ihr Haar zu pflegen:

  • Achten Sie auf eine schonende Haarwäsche Verwenden Sie von Anfang an milde, für empfindliches Haar geeignete Shampoos. Die Anwendung erfolgt durch sanftes Massieren der Kopfhaut mit den Fingerspitzen. Es empfiehlt sich, die Haare am Tag vor der Chemotherapie zu waschen und nach der Behandlung 3 bis 7 Tage bis zur nächsten Haarwäsche zu warten.
  • Haarschäden vermeiden Es ist wichtig, das Haar und die Kopfhaut, die durch die Behandlung bereits geschwächt sind, nicht weiter zu strapazieren: Trocknen Sie Ihr Haar, ohne es zu stark zu reiben, und verzichten Sie auf Haartrockner, Glätteisen oder Lockenstäbe, Färben, Dauerwellen oder Lockenwickler etc.

Schützen Sie die Kopfhaut. Bei Haarausfall ist es wichtig, die freiliegende Kopfhaut vor äusseren Einflüssen zu schützen (Schutz vor Sonne, Schmutz, Kälte, Wind etc.). Für das Gesicht gilt: Wenn Sie der Sonne ausgesetzt sind, sollten Sie eine Sonnencreme auftragen und täglich eine Feuchtigkeitscreme auftragen. Dies hilft, den Juckreiz zu lindern, der auftreten kann, wenn eine Perücke, ein Turban oder ein Schal getragen wird.

Wie kann das Nachwachsen der Haare nach einer Chemotherapie gefördert werden?

Nach Abschluss der Behandlung können Sie zu einigen Pflegemitteln greifen, um das Haarwachstum anzuregen. Dazu gehören:

  • Die Verwendung eines Shampoos gegen Haarausfall mit kräftigender Wirkung;
  • Das Auftragen einer stimulierenden Lotion gegen Haarausfall, wobei die Kopfhaut vorzugsweise mit den Fingerspitzen massiert wird, um die Durchblutung anzuregen und das Eindringen der Lotionswirkstoffe zu fördern;
  • Die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels zur Versorgung mit Nährstoffen, die für ein gesundes Nachwachsen der Haare erforderlich sind.

Zögern Sie nicht, Ihr Pflegeteam um Rat zu fragen und wenden Sie sich an eine onkologische Kosmetikerin, die Ihnen bei der Bewältigung dieser schwierigen Phase behilflich sein kann.

Zurück nach oben