Androgenetische Alopezie bei Frauen und Männern

Androgenetische Alopezie ist eine Form des Haarausfalls, deren Ursprung sich stark vom sogenannten temporären Haarausfall unterscheidet. Sie erfordert daher eine geeignete und gezielte Behandlung.

DU_HOME-PAGE_VISUEL-DERMATOLOGIST_BASE_HEADER 960x584

Inhalt

Androgenetische Alopezie bei Frauen und Männern: Ursachen und Unterschiede

Bei der androgenetischen Alopezie handelt es sich um eine chronische und fortschreitende Form des Haarausfalls, die mit zunehmendem Alter beginnt. Sie ist durch einen schubweisen Haarausfall gekennzeichnet, der zu einer Verkümmerung des Haarwachstums (Miniaturisierung). Dies führt zu einer Abnahme der Haardichte bis hin zur Kahlköpfigkeit. Androgenetische Alopezie betrifft hauptsächlich Männer: 70 % bis 80 % der Männer sind im Laufe ihres Lebens betroffen. Bei den Frauen sind es 29% bis 42%.* Die Erkrankung beginnt bei Männern in der Regel zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr, kann aber auch schon bei jüngeren Männern während der Pubertät auftreten.
Was sind die Ursachen der androgenetischen Alopezie? Die androgenetische Alopezie ist hauptsächlich hormonell bedingt und betrifft die Androgenrezeptoren der Haarwurzeln. Diese Rezeptoren werden vor allem durch Testosteron stimuliert. Ihre Stimulation führt zu einer Verkürzung der Haarwachstumsphase (Anagenphase): Das Haar hat nicht mehr die Zeit, richtig zu wachsen, die Wachstumszyklen verkürzen sich und kommen schliesslich zum Stillstand. Das Haar wird dann immer dünner und kürzer. Wir nennen dies das Phänomen der Miniaturisierung des Haares, bis es zu einem leichten Flaum wird, der die Kopfhaut nicht mehr bedeckt und schliesslich für immer verschwindet.
Hormonelle Störungen, die während der Menopause bei Frauen und der Andropause bei Männern auftreten, können das Phänomen verstärken und den Haarausfall verschlimmern.

Androgenetische Alopezie: Was sind die Symptome?

Androgenetische Alopezie bei Männern ist durch einen Verlust der Haardichte an bestimmten Stellen der Kopfhaut gekennzeichnet: hauptsächlich am Oberkopf, mit Glatzenbildung am Hinterkopf und auf der Stirn (die sogenannten «Geheimratsecken»). Am Hinterkopf bleibt das Haar oft erhalten, es bildet sich eine kranzförmige Halbglatze.
Die Symptome der weiblichen androgenetischen Alopezie treten auch auf dem Oberkopf auf, allerdings in einer diffuseren Form. Ausserdem nimmt die Haardichte allmählich ab, so dass die durchscheint. Frauen berichten von einer «Verbreiterung» des Mittelscheitels. Dieser Haarausfall kann auch an den Schläfen lokalisiert sein.
Dies ist nicht zu verwechseln mit den Symptomen deskreisrunden Haarausfalls, bei dem scharf abgegrenzte Bereiche kahl werden.

Androgenetische Alopezie: Behandlung und Massnamen

Obwohl die androgenetische Alopezie eine starke erbliche Komponente hat, tritt sie nicht von heute auf morgen auf. Es ist ein langsamer Prozess, der sich über Jahre auf der Kopfhaut entwickelt. Leider ist diese Form des Haarausfalls irreversibel. Man kann den Haarausfall also nicht stoppen, aber mit gezielten Massnahmen verlangsamen.

  • Medikamentöse Therapien, beispielsweise mit Minoxidil (Lotion für Männer und Frauen) oder Finasterid mit antiandrogener Wirkung (oral, jedoch nur für Männer).
  • Eine Haartransplantation ist eine weitere therapeutische Alternative. Welche Technik angewendet wird und welche Ergebnisse erzielt werden können, hängt von der Anzahl der zu transplantierenden Haare, der Haarqualität und der Beschaffenheit des transplantierten Bereichs ab.
  • Kosmetische Produkte zum Auftragen auf die Kopfhaut (z.B. Shampoo und Lotion gegen Haarausfall), sowie Vitamin- und Mineralstoffpräparate Nahrungsergänzungsmittel, können in Kombination mit oder als Ergänzung zu Behandlungen der androgenetischen Alopezie verwendet werden.

* Quelle: Blume-Peytavi et al., 2011; Norwood, 1975

Zurück nach oben