Lichttherapie bei Psoriasis

Sonnenlicht wird schon seit Jahrhunderten verwendet, um Beschwerden der Haut zu mildern. Denn die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung), die in ganz bestimmten Lichtwellen vorkommt, wirkt sich nachweislich positiv auf Entzündungsprozesse in der Haut aus. Deshalb haben Mediziner schon vor ungefähr 100 Jahren damit begonnen, dieses besondere Licht künstlich herzustellen und zur Behandlung von Hautkrankheiten wie Schuppenflechte zu verwenden. Lichttherapien gegen Psoriasis haben eine belegbare Wirksamkeit und zeigen positive Effekte, weil geringe Lichtmengen entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften besitzen. Erfahren Sie im Folgenden mehr zur Lichttherapie bei Psoriasis.

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Inhalt

Warum wird Lichttherapie bei Schuppenflechte empfohlen?

Die Phototherapie, oder auch Lichttherapie genannt, gehört seit vielen Jahren zum therapeutischen Angebot bei Psoriasis und wird stets weiterentwickelt. Sie besteht darin, ultraviolette Strahlen (bekannt als UV-Strahlen) auf die Haut zu projizieren, um die positiven Auswirkungen der Sonne auf die Schuppenflechte zu reproduzieren. Im Wesentlichen besitzt das Licht eine entzündungshemmende und immunsuppressive Wirkung. Es gibt verschiedene Arten von Protokollen, je nach verwendetem UV-Licht (UVA und/oder UVB). In allen Fällen wird nur eine kontrollierte Dosis verabreicht.

Die Lichttherapie zeigt eine heilende Wirkung gegen verschiedene Formen der Schuppenflechte und wird meist in Kombination mit anderen lokalen Behandlungen eingesetzt, wie zum Beispiel topische Kortikosteroide oder Vitamin-D-Derivate. Die Therapie mit Lichtstrahlen kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn die entzündete Haut gar nicht oder nur wenig auf Salben und Cremes reagiert.

Für wen eignet sich die Lichttherapie bei Psoriasis?

Die Phototherapie ist eine wirksame Behandlung der Schuppenflechte, vor allem bei mittelschwerer bis schwerer Psoriasis und großflächigem Auftreten. Trotzdem muss klar sein, dass die Lichttherapie nicht bei jedem das erhoffte Ergebnis bringt. Sie ist nur eine von vielen Möglichkeiten der Therapie und kann einigen Patienten helfen, wird aber nur von Fall zu Fall angewendet. Manchmal ist es aus logistischen Gründen schwierig die UV-Behandlung der Psoriasis mit der Phototherapie zu verfolgen, wie zum Beispiel wegen eines zu großen Anfahrtsweges, ungünstiger Arbeitszeiten oder ähnlichem.

Bei Kindern mit Schuppenflechte kommt die Lichttherapie noch nicht zum Einsatz, da für sie durch die vermehrte Aufnahme von UV-Strahlung ein erhöhtes Hautkrebsrisiko besteht. Auch in der Schwangerschaft können sich Frauen der Lichttherapie unterziehen. Allerdings wird hier die UVB-Strahlung bevorzugt, da die UVA-Strahlen deutlich tiefer in der Haut wirken und diese Form der Therapie zumeist mit der Einnahme von Medikamenten einhergeht, die in der Schwangerschaft nicht empfohlen werden.

Wie lange dauert die Lichttherapie bei Schuppenflechte?

Die Sitzungen dauern nur wenige Minuten und finden in einer dermatologischen Praxis oder Abteilung statt, die mit einer Phototherapiekabine ausgestattet ist. Die Lichttherapie wird mit zwei bis drei Sitzungen pro Woche unter ärztlicher Aufsicht über mehrere Monate hinweg durchgeführt, zum Beispiel im Winter, wenn draußen seltener die Sonne scheint. Wegen möglicher Nebenwirkungen der Lichttherapie, das heißt der UV-Strahlen, wie Hautalterung, Augenschäden, Hautkrebs usw., wird die Phototherapie als Behandlung der Psoriasis hauptsächlich bei Erwachsenen durchgeführt und die Sitzungen dürfen weder zu lange dauern, noch zu oft wiederholt werden.

Welche Risiken bestehen bei der UV-Lichttherapie gegen Psoriasis?

Wie bereits erwähnt, kann die falsche Behandlung mit hohen Dosen UV-Strahlung das Hautkrebsrisiko erhöhen. Deshalbe schützen wir unsere Haut im Freien auch mit Sonnencreme. Hier muss der Dermatologe das Risiko für Hautkrebs mit seiner Fachkenntnis abschätzen. Die Phototherapie mit UVA- und UVB-Strahlung sollte aus diesem Grund nur bei besonders starker Schuppenflechte mit akuten Plaque-Herden angewendet werden – aber keinesfalls als Langzeittherapie oder gar vorbeugend in der Zeit zwischen den Psoriasis-Schüben. Außerdem sollte je nach Hauttyp auch nie das Risiko für Sonnenbrand außer Acht gelassen werden, immerhin handelt es sich um eine Behandlung mit UV-Strahlung.

Was muss ich bei der Lichttherapie beachten?

Durch die der Sonne nachgeahmten UV-Strahlung ist die Haut normalerweise nach jeder Sitzung etwas gebräunter: Ein garantierter Leuchteffekt, der natürlich auch der Psyche gut tut. Eine übermäßige UV-Exposition muss jedoch vermieden werden: Tragen Sie deshalb zwischen den einzelnen Sitzungen im Sommer schützende Kleidung und Sonnenbrille und verwenden Sie regelmäßig einen hochwirksamen Sonnenschutz, um eine zusätzliche und damit übermäßige Belastung der Haut durch UV-Strahlung zu verhindern.

Lichttherapie bei Schuppenflechte ist eine von vielen Behandlungsmöglichkeiten

Ob die lokale Behandlung mit Salben und Cremes, die innere Behandlung mit Medikamenten gegen Schuppenflechte oder die äußerliche Therapie mit UV-Strahlung, letztlich wird der Hautarzt abschätzen, welche Therapieform die größtmöglichen Erfolgsaussichten besitzt. Handelt es sich um eine schwerwiegende Form der Psoriasis, ist die entzündungshemmende und immunsuppressive Lichttherapie eine gute Möglichkeit für Erwachsene, um für eine Verbesserung zu sorgen. Lediglich die Risiken wie Sonnenbrand und sogar Hautkrebs sollten vor der Behandlung bewusst sein.

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