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ÜBER DUCRAY
Die meisten Menschen denken bei Schuppenflechte an eine Erkrankung der Haut. Tatsächlich gibt es aber eine Form, die neben den Hautbeschwerden eine Entzündung der Gelenke hervorrufen kann. Die Medizin spricht von der sogenannten Psoriasis Arthritis oder auch Gelenkpsoriasis. In diesem Fall leiden die Betroffenen nicht nur an einer, sondern gleich zwei Krankheiten – zum einen an der Schuppenflechte und zum anderen an einer entzündlich rheumatischen Erkrankung, die Gelenkbeschwerden hervorruft. Die Schuppenflechte Arthritis verläuft wie alle anderen Formen der Psoriasis chronisch und in Schüben. Das bedeutet, dass sich schmerzhafte Phasen mit symptomfreien Ruhezeiten abwechseln. Alle Infos zu Symptomen und Behandlung finden Sie hier.
Inhalt
Eine Psoriasis Arthritis von einer rheumatoiden Arthritis zu unterscheiden ist dann einfach, wenn sich eine Schuppenflechte mit den typischen Symptomen auf der Haut oder den Nägeln zeigt. Ansonsten kann die Psoriasis Arthritis auch von der rheumatoiden Arthritis unterschieden werden, weil sich bei ihr keine Rheumafaktoren im Blut nachweisen lassen und sie oft nur eine Körperseite betrifft. Häufig zeigen sich erst in vielen der kleinen Gelenke schmerzende Entzündungsherde, die geschwollen sind. Aber auch größere Gelenke können betroffen sein, genauso wie Sehnenansätze und Sehnenscheiden an den Knochen oder sogar die Augen. Dementsprechend unterteilt sich die entzündliche Psoriasis Arthritis in zwei Formen, die beide mit Gelenkschmerzen einhergehen:
Betrifft die Erkrankung die kleineren, peripheren Gelenke und zeigt sich Arthritis im Finger, in den Händen, an den Zehen, an den Knöcheln usw., dann sind die Schmerzen der Gelenkentzündungen stärker lokalisiert. Bei einem Psoriasis-Schub schwellen dann Finger und Zehen an und erhalten ein „wurstartiges“ Erscheinungsbild.
Wenn die Krankheit große Gelenke betrifft, werden die Schmerzen extrem und großflächig wahrgenommen. Das betrifft zum Beispiel Knie-, Hüft- und Schultergelenk, aber vor allem die Wirbelsäule. Der Leidensdruck nimmt nachts oft deutlich zu, weshalb Patienten Schwierigkeiten haben morgens aufzustehen. Rückenschmerzen bedeuten aber nicht in jedem Fall, dass Sie an einer psoriatischen Arthritis leiden, denn Rückenschmerzen sind ein sehr häufiges Phänomen und können zahlreiche Ursachen haben. Halten die Symptome allerdings an oder werden sogar schlimmer, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen.
Eine zügige Diagnose ist bei allen rheumatischen Erkrankungen von großer Bedeutung. Allerdings gestaltet sich das Erkennen der Psoriasis Arthritis als eine Herausforderung, weil sie eine Haut- und eine Gelenkerkrankung kombiniert. Im besten Fall arbeiten deshalb Dermatologen und Orthopäden, also Fachärzte beider Bereiche zusammen, um Anzeichen der jeweils anderen Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Trotzdem ist es nicht immer einfach, diese Sonderform der Schuppenflechte zu diagnostizieren – immerhin haben etwa 10 % der Menschen mit Psoriasis Arthritis keine sichtbaren Hautveränderungen. So vergeht oft viel Zeit bis zur endgültigen Diagnosestellung der Psoriasis Arthritis.
Krankengeschichte
Unter Berücksichtigung von Symptomen wie Ort und Dauer der Gelenkschmerzen und Gelenkschwellungen fließt die Krankheitsgeschichte des Patienten in die Diagnose mit ein. Bei einer weitverbreiteten Schuppenflechte in der Familie können die Gelenkbeschwerden bereits auf eine mögliche erblich bedingte Psoriasis Arthritis hindeuten.
Körperliche Untersuchung
Typische Symptome für Psoriasis Arthritis sind Entzündungen der Finger (Daktylitis) oder der Sehnen sowie Sehnenscheiden an Händen oder Füßen (Enthesitis).
Laboruntersuchung von Blut
Es gibt noch keinen spezifischen Labortest, um die Psoriasis Arthritis nachzuweisen. Im Unterschied zu Rheuma lassen sich aber bei über 90 % der Psoriasis Arthritis Patienten keine Rheumafaktoren in Form spezieller Antikörper im Blut nachweisen. Damit lässt sich die Krankheit von der rheumatoiden Arthritis abgrenzen.
Bildgebende Verfahren
Fachärzte nutzen bei der Diagnosestellung und insbesondere der Verlaufskontrolle bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Magnetresonanztomografie oder Gelenkszintigraphie. Diese Methoden liefern zwar Hinweise auf das Stadium der Erkrankung, zu Beginn jedoch keine auffälligen Befunde.
Diese spezielle Form der Schuppenflechte befällt ein Drittel aller Psoriasis Patienten – einigen Studien zufolge sogar mehr. Sie tritt bei drei von vier Betroffenen erst nach Jahren einer vorhergehenden anderen Art der Psoriasis auf. Bei nur einer von vier Personen erkrankt der Patient gleich zu Beginn an der Psoriasis Arthritis in Kombination mit einer weiteren Schuppenflechte. Wie bei anderen Arten der Schuppenflechte auch, geht die Medizin bei der Psoriasis Arthritis von einer Autoimmunreaktion aus, bei der das Immunsystem überaktiv ist und die Entzündungsreaktion hervorruft. Der Körper bekämpft sich im Prinzip selbst und verursacht dadurch die roten, juckenden, schuppigen Flechten sowie die Gelenkentzündungen mit Schmerzen und Schwellungen. Die Anlage hierzu wird vermutlich vererbt, da Schuppenflechte in betroffenen Familien gehäuft auftritt. Je mehr Familienmitglieder betroffen sind, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, ebenfalls an Psoriasis zu erkranken.
Je früher die Schuppenflechte Arthritis entdeckt wird, desto besser stehen die Behandlungschancen und Gelenkschäden wie die Deformierung der Gelenke kann verhindert werden. Bei fast der Hälfte der Patienten wird die Krankheit bei frühem Therapiebeginn so unter Kontrolle gebracht, dass sie wie geheilt wirkt. Bei späterer Behandlung sind es drei bis vier Patienten von zehn, die dieses ideale Stadium erreichen.
Basismedikamente gegen diese Form der Schuppenflechte sind zum Beispiel sogenannte Biologika. Diese Arzneien blockieren Botenstoffe, damit das überaktive Immunsystem gebremst und Entzündungen gehemmt werden. Allerdings sind Patienten durch die Unterdrückung des Immunsystems anfälliger für Infektionen.
Weitere hochwirksame Medikamente gegen Psoriasis sind Methotrexat, Ciclosporin, Sulfasalazin sowie Leflunomid. Diese speziellen Pharmaka blockieren die Zerstörung der Gelenke und unterdrücken Symptome, indem sie verhindern, dass das Immunsystem den Körper weiter angreift. Allerdings dauert es zwischen sechs Wochen und drei Monaten, bis die Wirkstoffe merklich greifen.
Oft werden diese Basismedikamente individuell miteinander kombiniert. Manchmal treten selbst nach Absetzen der Wirkstoffe keine Symptome mehr auf. Gegen die Schmerzen helfen gängige Schmerzmittel wie Ibuprofen.
Zeigen sich bei der Erkrankung auch Symptome der Schuppenflechte, können die feuchtigkeitsspendenden KERTYOL P.S.O. Produkte von Ducray therapiebegleitend zum Einsatz kommen. Sie wirken entzündungshemmend, juckreizlindernd und bremsen die erhöhte Zellvermehrung aus. Die Wirkstoffe regulieren außerdem die Schuppenbildung, mindern Rötungen und reduzieren den trockenen Psoriasis-Plaque.
Um den Betroffenen das Leben zu erleichtern, Schmerzen zu nehmen und die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern, können auch nicht-medikamentöse Behandlungsformen bei der Psoriasis Arthritis zum Einsatz kommen. Dazu zählen z. B. Funktionstraining, Krankengymnastik, Physiotherapie oder Wassergymnastik, beziehungsweise generell Sportarten wie Walken und Schwimmen. Auf Sport, der die Gelenke belastet, wie z. B. Fußball, Tennis oder Skifahren sollte generell verzichtet werden.
Einigen Patienten haben auch bestimmte Meditationstechniken und Entspannungsübungen geholfen. Autogenes Training oder progressive Muskelrelaxation helfen beispielsweise, den allgemeinen Gesundheitszustand zu verbessern und vor allem auch psychisch besser mit der Diagnose umzugehen.
Unser Tipp: Es gibt auch einige ergotherapeutische Hilfsmittel für den Haushalt, mit denen sich entzündete Gelenke schonen lassen, wie z. B. speziell geformte Dosen- und Flaschenöffner oder Messer, Gabeln und Löffel mit großen Griffen, die sich leichter festhalten und greifen lassen. Orthopädische Schuheinlagen helfen dabei, die Fußgelenke zu entlasten und spezielle Anziehhilfen erleichtern es, Socken und Hosen anzuziehen.
Psoriasis Arthritis als eine Form der Schuppenflechte ist für Patienten beängstigend, weil sie sehr schmerzhaft ist und wie die meisten rheumatischen Erkrankungen, langfristige Gelenkdeformationen und -schäden verursachen kann. Aber dieses Ergebnis ist nicht unvermeidlich: Viele frühzeitig begonnene medikamentöse Behandlungen zielen sowohl auf die Haut- als auch auf die Gelenkentzündung ab und helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verhindern. Somit ist auch ein angenehmes Leben mit dieser Art der Schuppenflechte möglich.