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ÜBER DUCRAY
Da die Veranlagung für Schuppenflechte (medizinisch: Psoriasis) in vielen Fällen vererbt wird, macht sie auch vor Babys und Kleinkindern nicht Halt. Deutschlandweit leben etwa 120.000 Kinder und Jugendliche mit der chronisch entzündlichen Hauterkrankung, die sich durch rote, schuppige, erhabene und juckende Hautstellen äußert. Speziell der Juckreiz der Schuppenflechte ist für Kinder eine Qual und stellt Eltern bei jedem neuen Schub vor eine Herausforderung. Was sind die Ursachen der Psoriasis bei Kindern und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es? Erfahren Sie im Folgenden alles über die kindliche Schuppenflechte, was Sie als Elternteile wissen müssen.
Inhalt
Obwohl in Deutschland rund zwei Millionen Menschen unter verschiedenen Formen der Psoriasis leiden, sind die Ursachen der Schuppenflechte bei Kindern nicht vollständig geklärt. Einen entscheidenden Teil macht aber die genetische Veranlagung im Erbgut aus. Häufig erkrankt das Kind ebenfalls an Schuppenflechte, wenn schon andere Familienmitglieder betroffen sind – Mädchen erkranken dabei doppelt so häufig wie Jungen. Das Risiko an Schuppenflechte zu erkranken, beträgt für das Kind etwa 25 % wenn nur ein Elternteil betroffen ist und 65 % wenn beide Elternteile an Psoriasis leiden. Doch die Veranlagung allein ist noch nicht die Ursache für den Ausbruch, denn die Schuppenflechte bei Kindern zeigt sich meist erst durch bestimmte Auslöser wie z. B. andere Erkrankungen, Medikamente, spezifische Lebensmittel oder äußere Reize wie Verletzungen der Haut oder bestimmte Seifen und Waschmittel.
Da Psoriasis in erster Linie eine Erkrankung der Haut ist, fällt den meisten Eltern zunächst erstmal nur auf, dass die Haut des Kindes oder Babys an einer Stelle anders aussieht als sonst. Während die Psoriasis im Säuglingsalter vor allem im Windelbereich entsteht und als „Windelpsoriasis” oder „Windeldermatitis” bekannt ist, treten bei jüngeren Kindern oft erstmal nur kleinere Flecken im Gesicht und an den Beugeseiten der Gelenke auf. Ergibt sich dann der Gedanke an eine Hautkrankheit, denken viele an optisch ähnliche Erkrankungen wie Neurodermitis, die statistisch gesehen auch viel häufiger bei unter 18-Jährigen auftritt. Damit die Psoriasis aber auch als solche erkannt wird, ist es sinnvoll die klassischen Erscheinungsmerkmale der Schuppenflechte zu kennen.
Typische Symptome der gewöhnlichen Schuppenflechte:
Typische Regionen für diesen sogenannten Psoriasis-Plaque sind Arme und Beine, insbesondere Ellenbogen und Knie sowie die behaarte Kopfhaut, teilweise auch Gesicht, Rücken, Brust und Gesäß. Bei älteren Kindern tritt die Schuppenflechte auch häufig hinter dem Ohr, an den äußeren Gehörgängen oder im Nabelbereich auf. Immer wieder fällt auf, dass sich die roten Flecken an beiden Körperhälften gleichzeitig ausbilden. Das wird durch die Tatsache erklärt, dass es sich bei der Schuppenflechte um eine systemische Erkrankung handelt, die den gesamten Organismus betreffen kann. Das heißt, dass nicht nur die Haut deutliche Merkmale der Psoriasis zeigt, sondern beispielsweise auch innere Organe oder die Fingernägel.
Der menschliche Körper bildet permanent neue Hautzellen. Dieser Vorgang dauert in der Regel etwa 28 Tage. Hat ein Kind Schuppenflechte, benötigt der kleine Körper für diese Neubildung nur etwa 3-7 Tage. Dadurch schuppen sich die überschüssigen Hautzellen der Epidermis sichtbar ab. Hinzu kommt eine Überaktivität von Immunzellen (körpereigene Abwehrzellen), die durch das vermeintliche Abwehren von Viren und Bakterien einen Entzündungszustand auslösen. Der Körper arbeitet also gegen sich selbst. Schon kleine Verletzungen der Haut, Sonnenbrand oder der Kontakt mit chemischen Stoffen wie Shampoo oder Waschpulver können die Schuppenflechte des Kindes verschlimmern oder auslösen.
Im Unterschied zur Therapie von Erwachsenen mit Psoriasis gibt es für Kinder und Jugendliche keine klaren Behandlungsrichtlinien. Für etliche Therapeutika fehlt die entsprechende Zulassung für jüngere Generationen. Üblicherweise orientiert sich der behandelnde Hautarzt deshalb am Schweregrad der Erkrankung und wird ein individuelles Behandlungskonzept festlegen.
Klassischerweise wird mit einer lokalen Behandlung von außen begonnen, die auf spezielle Cremes, Salben und Lotionen etwa mit Harnstoff (Urea) oder Salicylsäure zurückgreift. Diese Emulsionen werden täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen und sorgen für eine Linderung der Symptome.
Bringen die verschriebenen Salben keinen Erfolg oder handelt es sich bereits um ältere Kinder und Jugendliche, ist der nächste Schritt die orale Behandlung von innen mit wirksamen Psoriasis-Medikamenten. Hier hängt es stark vom individuellen Krankheitsbild ab, was genau hilft. Sprechen Sie mögliche Therapien für die Schuppenflechte Ihres Kindes stets mit Ihrem Hautarzt ab.
Eines der größten Probleme für Kinder ist der starke Juckreiz, der mit der Schuppenflechte einhergeht. Sie verstehen nicht, warum Kratzen keine Option ist. Doch genau das verlangsamt den Heilungsprozess und kann zur Narbenbildung führen. Eltern sollten deshalb die Fingernägel ihrer Kinder kurz schneiden und die Hände vor allem beim nächsten Psoriasis-Schub möglichst viel beschäftigen. Ob das Spielen mit einem Stressball, Zeichnen, Malen oder Tanzen, hauptsache das Kind wird vom Juckreiz abgelenkt. In der Nacht haben sich weiche Handschuhe bewährt, sodass auch unterbewusst nichts aufgekratzt werden kann. Auch ein Spray mit frischem Wasser oder ein kalter Löffelrücken verschaffen dem Kind Linderung.
Ist das eigene Kind von Psoriasis betroffen, läuten immer erst einmal die Alarmglocken. Doch dank zahlreicher Therapiemöglichkeiten mit Cremes, Salben und Medikamenten lässt sich die Schuppenflechte auch bei Kindern gut in den Griff kriegen, sodass einer schönen Kindheit nichts im Wege steht.