Stressbedingter Haarausfall: Was kann ich bei Haarausfall durch Stress tun?

Stress im privaten Umfeld, chronische Belastungen am Arbeitsplatz oder einschneidende Lebensereignisse wie eine Scheidung oder der Verlust eines geliebten Menschen – Stress hat viele Gesichter und kann den Körper stark belasten. Oft stört Stress den natürlichen Haarzyklus, was zu einem plötzlichen und häufig belastenden Haarverlust führen kann. Doch wie genau hängen Stress und Haarausfall zusammen? Und welche Maßnahmen können Sie ergreifen, um das Haarwachstum zu fördern und den Haarausfall zu stoppen? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Stress Haarausfall begünstigt, welche Auslöser am häufigsten sind und wie Sie gezielt gegen stressbedingten Haarausfall vorgehen können. 

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Inhalt

Wie sieht stressbedingter Haarausfall aus?

Stressbedingter Haarausfall äußert sich oft in Form von diffusem Haarausfall, bei dem das Haar gleichmäßig über den gesamten Kopf hinweg ausdünnt. In der Regel fallen Haare dabei vermehrt aus, ohne dass kahle Stellen oder spezifische Muster wie beim erblich bedingten Haarausfall entstehen. Betroffene bemerken häufig mehr Haare auf dem Kissen, in der Bürste oder beim Duschen.  

Wie hängen Stress und Haarausfall zusammen?

Die Ursachen von Haarausfall können vielfältig sein. Tatsächlich gibt es eine enge Verbindung zwischen Stress und Haarausfall (auch Alopezie genannt), ähnlich wie zwischen Haarausfall und Müdigkeit. Unter Stress werden die Neuronen in der Nähe der Haarfollikel aktiviert, was entzündliche Prozesse auslöst, die zum Haarausfall beitragen. Studien zeigen, dass die Kopfhautzellen unter vorübergehendem oder intensivem Stress Moleküle und Neurotransmitter freisetzen, die eine starke Entzündungsreaktion hervorrufen. Dadurch wird der normale Haarzyklus gestört und das Haar wechselt vorzeitig in die Telogenphase, eine Ruhephase, in der es ausfällt.*  

Das bedeutet, dass die Haare nicht mehr nachwachsen, weil die Haarfollikel im „Schlafmodus“ bleiben. Normalerweise wechselt ein Haarfollikel zwischen Wachstums- und Ruhephasen, was dafür sorgt, dass immer wieder neue Haare wachsen. Doch unter ständigem Stress bleibt dieser Wechsel aus.  

*Lau, J. (2021, March 31). How chronic stress leads to hair loss. Harvard Stem Cell Institute. Verfügbar unter https://hsci.harvard.edu/news/how-chronic-stress-leads-to-hair-loss 

Wie ist der Verlauf von stressbedingtem Haarausfall?

Stressbedingter Haarausfall hat typischerweise einen klaren Verlauf und lässt sich in mehrere Phasen einteilen: 

1. Stressphase 

Ein plötzliches oder anhaltendes Stressereignis, ob emotional oder körperlich, bringt den Körper aus dem Gleichgewicht. Dabei schüttet der Körper mehr Stresshormone wie Cortisol aus, was das Immunsystem und andere Körperfunktionen beeinflusst. Dies belastet den Haarfollikel so sehr, dass er schneller in die Telogen- oder Ruhephase übergeht.* 

2. Ruhephase (Telogenphase) 

Normalerweise durchläuft jedes Haar einen Wachstumszyklus mit einer langen Wachstumsphase (Anagenphase) und einer kurzen Ruhephase. Bei Stress wird die Wachstumsphase vieler Haare jedoch vorzeitig beendet, und sie treten gemeinsam in die Ruhephase ein. In dieser Phase bleiben die Haare noch für etwa 2 bis 3 Monate in der Kopfhaut verankert, ohne aktiv zu wachsen.** 

3. Haarverlustphase 

Nach der Ruhephase fallen die Haare plötzlich aus – meist rund 2 bis 3 Monate nach dem ursprünglichen Stressereignis. Betroffene bemerken oft mehr Haare im Kissen, in der Bürste oder beim Duschen. Dieser diffuse Haarausfall verteilt sich gleichmäßig über den Kopf und zeigt keine spezifischen kahlen Stellen. 

4. Regenerationsphase 

Sobald die Stressbelastung abnimmt und sich der Körper erholt, beginnt auch das Haar allmählich wieder zu wachsen.*** Die Haarfollikel treten langsam wieder in die Wachstumsphase ein.  

5. Langfristige Auswirkungen und Unterstützung 

Bei anhaltendem oder wiederkehrendem Stress kann sich dieser Kreislauf wiederholen, was zu dünnerem Haar über die Zeit führen kann. Die Förderung eines gesunden Lebensstils mit Stressbewältigung, nährstoffreicher Ernährung und gezielter Haarpflege unterstützt das Nachwachsen und stabilisiert den Haarzyklus. 

„Es kann etwa 6 Monate dauern, bis erste Anzeichen von neuem Haarwuchs sichtbar werden. Die vollständige Regeneration des Haars benötigt häufig 12 bis 18 Monate. Es ist vollkommen in Ordnung, Ihrem Körper die nötige Zeit zur Regeneration zu geben – Geduld und eine konsequente Pflege können langfristig zu sichtbaren Erfolgen führen.“ 

*Lau, J. (2021, March 31). How chronic stress leads to hair loss. Harvard Stem Cell Institute. Verfügbar unter https://hsci.harvard.edu/news/how-chronic-stress-leads-to-hair-loss  
**Choi, S., Zhang, B., Ma, S., & et al. (2021). Corticosterone inhibits GAS6 to govern hair follicle stem-cell quiescence. Nature, 592(7855), 428–432. https://doi.org/10.1038/s41586-021-03417-2 
***Tee-Melegrito, R. A. (2023, May 17). Can stress cause hair loss? Medical News Today. Medically reviewed by Joan Paul, MD, MPH, DTMH. Verfügbar unter https://www.medicalnewstoday.com/articles/can-stress-cause-hair-loss 

Denken Sie daran, bei stressbedingtem Haarausfall liegt das Ereignis meist 3 Monate zurück. So lange dauert es, bis das Haar abgestoßen wird. Keine Angst, dies ist ein Anzeichen dass ein neues, gesundes Haar nachwachsen kann. Die vollständige Regeneration des Haars benötigt häufig 12 bis 18 Monate. Es ist vollkommen in Ordnung, Ihrem Körper die nötige Zeit zur Regeneration zu geben – Geduld und eine konsequente Pflege können langfristig zu sichtbaren Erfolgen führen, damit Ihre Haare wieder kräftig und gesund werden.

Judith Horzel
Judith HorzelApothekerin und Medical Advisor bei Eau Thermale Avène

Haarausfall durch Stress: Stressfaktoren im Alltag erkennen

Um Haarausfall durch Stress gezielt zu bekämpfen, ist es wichtig, die Ursachen des Stresses zu identifizieren. Nicht jeder Stress ist gleich, und die Art des Stresses spielt eine Rolle: 

  • Alltagsstress umfasst Herausforderungen wie das Jonglieren zwischen Arbeit und Privatleben, Überarbeitung und geistige Erschöpfung. 
  • Tiefgreifender Stress kann durch belastende Ereignisse wie den Verlust eines geliebten Menschen oder traumatische Erlebnisse ausgelöst werden. 

Manchmal gerät man in einen Teufelskreis: Der stressbedingte Haarausfall führt zu weiterem Stress, der den Haarverlust verstärkt. Hinzu kommen oft zusätzliche stressbedingte Verhaltensweisen, die Haarausfall begünstigen können – etwa eine unausgewogene Ernährung, mangelnde Zeit für die Haarpflege oder das Vernachlässigen wohltuender Rituale wie Kopfhautmassagen oder hochwertiger Haaröle. Vielleicht stellt man den Föhn heißer, um die Trocknungszeit zu verkürzen. Dieser Kreislauf lässt sich durchbrechen, wenn der Umgang mit Stress aktiv verbessert wird.

Wie kann man einen stressbedingten Haarausfall stoppen?

Durch Reduzieren der Stressfaktoren lässt sich stressbedingter Haarausfall oft mindern. Häufig helfen dabei regelmäßige Entspannungszeiten und körperliche Aktivitäten, die die innere Balance unterstützen und so den Stressabbau erleichtern. Zum Beispiel können Yoga und Meditation durch gezielte Atemübungen, Dehnungen und Achtsamkeit Körper und Geist entspannen.  

Weitere Maßnahmen sind:  

  • Kopfhautmassagen: Durch sanfte Kopfhautmassagen wird die Durchblutung angeregt, was die Haarwurzeln stärkt und das Haarwachstum fördern kann. 
  • Ausgewogene Ernährung: Eine gezielte Ernährung gegen Haarausfall versorgt den Körper mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen, die für gesundes Haarwachstum unerlässlich sind.   
  • Nahrungsergänzungsmittel: Spezielle Nahrungsergänzungsmittel können Nährstofflücken schließen und das Haarwachstum gezielt unterstützen, wie etwa ANACAPS REACTIV, das Haare mit wichtigen Nährstoffen versorgt und ihre Widerstandskraft stärkt. 
  • Pflegeshampoos: Shampoos wie das ANAPHASE+ Shampoo ergänzen die Pflege bei Haarausfall bei Haarausfall. Es wirkt vorbeugend gegen weiteren Haarverlust, stärkt feines und brüchiges Haar und verleiht zusätzliches Volumen.  
  • Sanfte Lotionen: Auch spezielle Lotionen können eine gute Unterstützung sein. Die CREASTIM REACTIV Lotion verlangsamt den Haarverlust und lässt das Haar dichter erscheinen.  
  • Belastungen vermeiden: Um die Haarstruktur zu schonen, reduzieren Sie zudem häufiges Färben oder Tönen sowie den Einsatz von Glätteisen, Lockenstab und heißem Föhnen. 

Diese Maßnahmen lassen sich einfach in die tägliche Pflegeroutine integrieren, um die Haare zu stärken und die Regeneration zu unterstützen. Diese Maßnahmen lassen sich einfach in die tägliche Pflegeroutine integrieren, um die Haare zu stärken und die Regeneration zu unterstützen.  

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Stress und Haarausfall: Wann sollte man sich Sorgen machen? 

Solange der Stress nur vorübergehend ist, dauert auch der Haarausfall nur ein paar Monate, bevor er sich wieder normalisiert. In solchen Fällen besteht kein Grund zur Sorge. Tatsächlich ist vorübergehender Haarverlust durch Stress eine der häufigsten Ursachen für Haarausfall bei Frauen. Lang anhaltender oder chronischer Stress kann nicht nur den Haarwuchs beeinträchtigen, sondern auch die allgemeine Gesundheit belasten. Eine rechtzeitige Abklärung ist daher umso wichtiger.  

Fazit: Stressbedingten Haarausfall wirksam bekämpfen

Stress ist ein häufiger, aber oft vorübergehender Auslöser für Haarausfall, der das Haar in die Ruhephase zwingt und dadurch eine diffuse Ausdünnung verursacht. Durch gezielte Stressbewältigung und eine ausgewogene Pflege- und Ernährungsroutine kann sich der Haarzyklus stabilisieren und die natürliche Haardichte allmählich zurückkehren. Essenziell ist es, die Stressursachen zu identifizieren und aktiv zu reduzieren, um die Regeneration des Haares zu unterstützen. Mit Geduld und konsequenter Pflege lassen sich meist gute Ergebnisse erzielen – so wird nicht nur das Haar, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden gestärkt. 

Häufig gestellte Fragen

Ja, auch junge Menschen können von stressbedingtem Haarausfall betroffen sein. Häufige Belastungen wie Schul- oder Studienstress, persönliche Konflikte oder belastende Lebensereignisse können in jedem Alter zu erhöhtem Stress führen und sich negativ auf den Haarzyklus auswirken. Da stressbedingter Haarausfall meist vorübergehend ist, kann er bei jungen Menschen in der Regel durch Stressabbau und eine gesunde Lebensweise gut behandelt werden. 

Um zu erkennen, ob Haarausfall stressbedingt ist, achten Sie auf die Art und den Verlauf des Haarverlusts: Stressbedingter Haarausfall tritt oft 2 bis 3 Monate nach einem belastenden Ereignis auf und zeigt sich diffus, das heißt, die Haare dünnen über den gesamten Kopf aus. Wenn der Haarausfall nach einiger Zeit von selbst zurückgeht und keine kahlen Stellen entstehen, spricht das ebenfalls für eine stressbedingte Ursache. Bei anhaltendem oder intensivem Haarausfall sollten Sie ärztlich abklären lassen, ob andere Faktoren wie Nährstoffmangel oder hormonelle Ursachen eine Rolle spielen. 

Mehrere Vitamine und Nährstoffe können das Haarwachstum bei stressbedingtem Haarausfall fördern. Der Vitamin-B-Komplex (insbesondere Biotin, B12 und Folsäure) unterstützt die Haarfollikel und den Stoffwechsel der Kopfhaut. Vitamin C hilft als Antioxidans, oxidativen Stress zu reduzieren. Vitamin D ist für die Haarfollikelbildung wichtig, weshalb ein Mangel Haarausfall begünstigen kann. Vitamin E schützt die Haarzellen vor Stressschäden.  

Die Dauer bis zum Stillstand von stressbedingtem Haarausfall kann variieren, aber in der Regel dauert es etwa 3 bis 6 Monate, nachdem der Stressauslöser beseitigt wurde. Die Haare benötigen Zeit, um den natürlichen Wachstumszyklus wieder aufzunehmen. Während dieser Zeit ist eine gesunde Ernährung, Stressbewältigung und eventuell die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln hilfreich, um die Regeneration zu unterstützen. 

Stressbedingter Haarausfall ist meistens vorübergehend. Sobald der Stress abklingt und der Körper zur Ruhe kommt, beginnt das Haar in den meisten Fällen wieder zu wachsen. Es kann jedoch einige Monate dauern, bis das neue Haarwachstum sichtbar wird und die Haarfülle wieder die frühere Dichte erreicht. 

Choi, S., Zhang, B., Ma, S., & et al. (2021). Corticosterone inhibits GAS6 to govern hair follicle stem-cell quiescence. Nature, 592(7855), 428–432. https://doi.org/10.1038/s41586-021-03417-2 
Lau, J. (2021, March 31). How chronic stress leads to hair loss. Harvard Stem Cell Institute. Verfügbar unter https://hsci.harvard.edu/news/how-chronic-stress-leads-to-hair-loss 
Tee-Melegrito, R. A. (2023, May 17). Can stress cause hair loss? Medical News Today. Medically reviewed by Joan Paul, MD, MPH, DTMH. Verfügbar unter https://www.medicalnewstoday.com/articles/can-stress-cause-hair-loss 
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