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ÜBER DUCRAY
Krebs ist inzwischen eine häufig auftretende Erkrankung. Das französische Institut National du Cancer (INCA) schätzt, dass im Jahr 2018(1) 328.000 neue Fälle diagnostiziert wurden. Jeder kennt jemanden, der Krebs hatte oder gerade dagegen ankämpft. Diese Krankheit ist geprägt durch eine breite Vielfalt betroffener Organe, die mit ihr einhergehenden Symptome, die Patientenprofile sowie die vorgeschlagenen Behandlungen. Entsprechende Behandlungen wie Chemotherapie, Bestrahlungen, zielgerichtete Therapien und Immuntherapie sind häufig stark belastend und komplex. Und sie haben zahlreiche Nebenwirkungen. Dazu gehört auch der mit Krebstherapien einhergehende Juckreiz.
Inhalt
Juckreizaufgrund von Krebstherapien ist das Ergebnis diverser Vorgänge. Viele Behandlungen führen zu stark trockener Haut – einer Ursache für Juckreiz. Andere Behandlungen wirken photosensibilisierend und führen somit zu geröteter, gereizter Haut, was ebenfalls Juckreiz verursacht. Chemotherapie-bedingter Juckreiz kann auch in Zusammenhang mit eher auf die Haut bezogenen Nebenwirkungen von Krebstherapien wie dem Hand-Fuss-Syndrom oder also einer Follikulitis entstehen. Kopfhautdysästhesie ist eine Sonderform des Juckreizes, welche die Kopfhaut betrifft. Genauer gesagt, handelt es sich hierbei um Schmerzen, die entweder ab Beginn der Krebstherapie oder auch ab einem späteren Zeitpunkt (mit dem Ausfallen der Haare oder ihrem neuerlichen Wachsen) an den Haarwurzeln wahrgenommen werden. Diese Schmerzen gehen einher mit Juckreiz, Kribbeln und einem Brennen, was im Alltag zu beträchtlichen Unannehmlichkeiten und Beschwerden führt. Bei Kopfhautdysästhesie ist der Wirkmechanismus eine erhöhte Empfindlichkeit der Kopfhaut, die mit lokaler Mikroentzündung einhergeht.
Unabhängig von den beteiligten Vorgängen, verschlimmern eine Reihe von Faktoren den durch eine Krebsbehandlung verursachten Juckreiz: unzureichende Hygiene und Hautpflege, klimatische Bedingungen, Stress usw
Wer Krebs hat und an Juckreiz leidet, sollte sich unbedingt von seinem Hausarzt oder Onkologen beraten lassen. In onkologischen Abteilungen gibt es medizinische Fachkräfte wie Pflegekoordinatoren und Sozialästhetiker, die Patienten beim Umgang mit Juckreiz helfen können. Juckreiz sollte nicht unter dem Vorwand bagatellisiert werden, er sei nicht lebensbedrohlich! Sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt. Er kann bestätigen, dass es sich tatsächlich um Chemotherapie-bedingten Juckreiz handelt oder gegebenenfalls eine andere Ursache ausmachen. Ärzte hören Ihnen zu und können die bestmögliche Behandlungvorschlagen.
Zur Linderung des Juckreizes empfiehlt sich die Verwendung einer überfetteten Seife, eines Syndets oder eines beruhigenden Reinigungsöls ohne Duft- und Schadstoffe. Tragen Sie nach dem Duschen eine juckreizlindernde Creme auf. Entscheiden Sie sich auch hier für Rezepturen mit möglichst wenigen, dafür aber hochverträglichen Inhaltsstoffen, um keine zusätzlichen Irritationen zu erzeugen. Bewahren Sie die juckreizlindernde Creme im Kühlschrank auf, um ihre Wirksamkeit zu optimieren, und tragen Sie sie tagsüber und/oder nachts so häufig wie nötig auf. Massieren Sie die Creme mit sanften, kreisenden Bewegungen ein. Diese kurzen Augenblicke der Entspannung bei der Pflege Ihrer Haut helfen auch dabei, Anspannung und Stress abzubauen.
Für die Kopfhaut gibt es eigens für Krebspatienten entwickelte Haarpflegeprodukte. Dabei handelt es sich vorrangig um milde Shampoos und Lotionen, die nicht ausgespült werden müssen. Sie können ab Therapiebeginn und auch während dem Nachwachsen des Haares verwendet werden.
Neben dermokosmetischen Pflegeprodukten verschreiben Ärzte gelegentlich auch Medikamente wie Antihistaminika. Sind die Hauterscheinungen zu schwerwiegend, kann die Behandlung angepasst oder sogar unterbrochen werden. Ändern Sie die Behandlung jedoch keinesfalls eigenmächtig. Halten Sie sich stattdessen stets an die Empfehlungen Ihres Onkologen.
Der Umgang mit krebstherapiebedingtem Juckreiz verfolgt verschiedene Ansätze: Gesetzt wird auf Hygiene und Hautpflegemassnahmen, in einigen Fällen auf Medikamente, die Eingrenzung beteiligter Faktoren wie Stress und schliesslich auch auf entsprechend geeignete Kleidung und Accessoires. Zögern Sie nicht, Ihre medizinischen Betreuer auf Ihre Fragen anzusprechen. Diese Fachleute sind es gewohnt, Patienten zu beraten und während ihrer Therapie zu unterstützen. Tragen Sie ab Beginn Ihrer Behandlung lockere und bequeme Kleidung, die aus weichen, natürlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen oder Seide hergestellt ist. Aus Seide gefertigte Accessoires wie Schals, Kopfbedeckungen oder Kissenbezüge tragen dazu bei, das Jucken der Kopfhauteinzudämmen.
(1) Defossez G, Le Guyader-Peyrou S, Uhry Z, Grosclaude P, Remontet L, Colonna M, et al. National estimates of incidences of cancer mortality in metropolitan France between 1990 and 2018 (Staatliche Schätzungen der Krebsmortalität im französischen Mutterland zwischen 1990 und 2018). Studie auf Grundlage der Krebsregister des französischen FRANCIM-Netzwerks. Vorläufige Ergebnisse. Santé publique France, 2019. 20 p.